Anatomische Brustimplantate

Mit dem wachsenden Interesse an Brustvergrößerungen ist auch die Vielfalt der Korrekturmöglichkeiten gestiegen. So versprechen heute unterschiedliche innovative Implantattypen maßgeschneiderte Lösungen für nahezu jede Brustform. Dabei sind aber nicht nur die Implantatfüllung und die Größe von Bedeutung, sondern auch die Form hat entscheidenden Einfluss auf das Ergebnis. Die beiden wichtigsten Formvarianten sind anatomische und runde Implantate.

Abbildung Brustimplantat

Anatomische Brustimplantate gleichen in ihrer Form einem Tropfen, d.h. der untere Teil der länglichen Implantate hat mehr Volumen als der obere Teil. Damit kommen sie der natürlichen Form der Brust näher und wirken deutlich unauffälliger als runde Implantate. Sie werden in unterschiedlicher Breite, Höhe und Projektionsdicke angeboten und erlauben so einen optimalen Ausgleich von Formen und Asymmetrien.

Die anatomische Form zeigt allerdings eine Tendenz zur Rotation in der für sie vorgesehenen Gewebetasche. Eine solche Drehung würde zu einer schrittweisen Verformung der Brust und einem notwendigen Korrektureingriff führen. Daher werden anatomische Brustimplantate in der Regel mit einer gerauten Oberfläche versehen, damit sie vom umliegenden Gewebe besser fixiert werden können. Um die Formbeständigkeit weiter zu erhöhen, wählt man bei anatomisch geformten Silikonimplantaten häufig einen etwas höheren Festigkeitsgrad des Kohäsivgels. Dies führt allerdings dazu, dass sich die Implantate nicht mehr so weich und natürlich anfühlen.

Grundsätzlich eignen sich anatomische Brustimplantate besonders für Frauen, die eher unauffällige, natürlich geformte Brüste haben möchten. Gibt es weitere Gründe für den Einsatz dieser Implantatform? Wir fragen unseren Experten: "Es gibt durchaus weitere Faktoren, die für anatomische Brustimplantate sprechen können. Bei Frauen mit schlaffem Brustgewebe beispielsweise besteht bei runden Implantaten die Gefahr des so genannten Double-Bubble-Effect. Das heißt: Sitzt das Implantat fest oben und das eigene Brustgewebe senkt sich nach dem Eingriff ab, kommt es im unteren Bereich zu einer doppelten Kontur, vergleichbar mit einem Doppelkinn. Durch anatomisch geformte Implantate, die nicht prall oben am Brustkorb sitzen und die der natürlichen Schwerkraft folgen, kann dieses Risiko begrenzt werden. Daher kann ich nur raten, sich von einem erfahrenen Spezialisten beraten zu lassen, der die verschiedenen Vor- und Nachteile kennt und auf den jeweils individuellen Fall auch anzuwenden weiß."